Mittelmeer mit Barcelona, 10/2013 - Teil 4 : Catania

Am 24.10. erreichen wir bereits vor Sonnenaufgang Catania - die zweitgrößte Stadt Siziliens. Die Italiener haben der Stadt den Spitznamen "La Nera" = "die Schwarze" gegeben, was sich auf das als Baumaterial sehr häufig verwendete Lavagestein zurückführen läßt.

Wir sind schon um etwa 6:30 wach, da uns das "Einparkmanöver" in unserer Heckkabine mit starken Vibrationen und Gerumpel weckt. Der Kapitän hat das Schiff im Hafen gewendet, sodaß sich uns in der Morgendämmerung schon der Ausblick auf den Ätna und die Stadt bietet. Je mehr die Sonne sich zeigt, um so schöner ist dieser Ausblick im Morgenlicht.

Mein Mann und ich werden heute vormittag an einem Ausflug nach Taormina teilnehmen. Die Kinder bleiben auf dem Schiff und wir werden am späteren Mittag zurückkehren.

Nach dem Frühstück im "Anckelmanns-Platz" geht es auch schon los. Wir haben auf dieser Tour eine Reiseleiterin mit österreichischem Akzent , die auf der Fahrt schon einiges erzählt. Der Bus parkt schließlich in einem völlig verbauten Parkhaus - Respekt den Busfahrern, die dieses Bauwerk ohne Schäden an ihren Fahrzeugen wieder verlassen !

Vom Parkhaus geht es zu Fuß durch das beschauliche Städtchen hinauf zum antiken Theater. Taormina ist ein Anziehungspunkt für die Touristen. Hoch oben über dem Meer genießt man einen wunderschöne Aussicht auf die Küste, das Meer und natürlich auch auf den Aetna ! Die Stadt hat so viel mediterranes Flair. Sie ist geprägt von vielen kleinen Gassen, Restaurants, Geschäften , und ist tagsüber ab 10:00 Uhr auch fast frei von Fahrzeugen . Neben diversen hübschen Mitbringseln locken auch Eiscafe`s mit wirklich köstlichen Eiskreationen , die man einfach probieren muß !

Um zum antiken Theater zu gelangen, durchqueren wir die gesamte Innenstadt , der leichte und kontinuierliche Anstieg dabei ist noch problemlos zu bewältigen.

Reiseleiterin Elfi weist vorsorglich darauf hin, daß wir noch vor 10:00 Uhr in Taormina angekommen sind - die Läden dementsprechend noch geschlossen sind und wir uns somit erst einmal zum Theater begeben können. Dieses liegt hoch oben und bietet so eine schöne, malerische Kulisse - der Blick schweift über Taormina und die herrliche Umgebung, nur der Aetna ist langsam etwas von Dunst eingehüllt. Wir erfahren Interessantes zu verschiedensten Aspekten rund um den Theaterbau, über die Nutzung, die Besucher und deren "Rangordnung" . So wurde das Theater als Schauspieltheater erbaut, jedoch zur Zeit der Römer dann für Gladiatoren - und Tierkämpfe genutzt. Es gehört sicherlich nicht zu den besterhaltensten antiken Theatern, die wir bislang besucht haben, dafür bietet es aber eine grandiose Aussicht !

Nach der kleinen Führung bleibt uns noch Zeit , hier ganz individuell die schönsten Plätze und natürlich Fotomotive ausfindig zu machen und wir haben noch etwa neunzig Minuten Freizeit für einen Bummel durch Taormina . Wir kaufen ein paar kulinarische Mitbringsel in einem kleinen Spezialitätengeschäft ein - leckere Pasta-Zutaten, die alkoholische Spezialität Siziliens - den Limoncello und einen Mandelwein. Bei der Motivsuche für ein paar Fotos der kleinen Gassen werden uns aber leider des Öfteren Aufnahmen verwehrt - "No Photo" - Schildchen an Schaufenstern - und energische Einheimische in den entsprechenden Gassen - was auch immer so verwerflich daran ist, auf den Stufen arrangiertes, öffentlich präsentiertes Kunsthandwerk abzulichten ... Das Städtchen gefällt uns auf jeden Fall sehr gut und die uns zuvor ganz unbekannten Eissorten sind einfach ein Genuß ! Ja, sie verstehen hier sehr viel von der Eisherstellung !

Gegen 12:00 Uhr sitzen wir wieder in unserem Bus - und wir sind sehr froh, auch einen so versierten Fahrer zu haben, der den Bus aus diesem Parkhaus ohne Schäden hinausfährt. Dieses Bauwerk muß man selbst erlebt haben .

Für die Strecke bis zum Hafen von Catania benötigt man eine knappe Stunde - wenn man die Umgehungsstraße befährt. Ein paar wenige Mitreisende möchten aber gern in der City aussteigen und sich noch Catania ansehen - was uns eine gewisse Zeit im Stau beschert . Die Geschäfte schließen in Catania ( wie vielerorts im Süden ) von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr - um 17:00 Uhr legt die "Mein Schiff" planmäßig ab - zum Shopping lohnt es sich also nicht, auszusteigen. Unsere Kinder warten sicher schon auf Mama und Papa und auch sonst lockt uns die eher dunkle Architektur nicht wirklich. So erreichen wir also gegen 13:30 Uhr das Schiff . Unsere Kinder haben bereits zu mittag gegessen, wir gehen schnell in`s "Anckelmann" , um uns ein wenig zu stärken.Danach gönne ich mir etwas Ruhe und Entspannung in unserer Hängematte. Unsere Kleine ist ganz begeistert, daß der kleine Kinderpool im Kids-Club befüllt wurde und von nun an gebadet werden darf. Sie verbringt ihren Nachmittag mit Planschen und viel Spaß. Wir entspannen noch ein wenig bei einem Espresso auf der Veranda und später wechseln wir zum Sonnendeck, um das Ablegen zu beobachten. Begleitet von der Auslaufhymne und einer leichten Brise verabschieden wir uns von diesem schönen Stück Sizilien.

Für ein ausgedehntes Menü im "Atlantik" bleibt heute leider keine Zeit. Wir haben im Rahmen der "Meer & Magie" - Reise für den heutigen Abend die erste Vorstellung im Theater gebucht. Um 19:30 Uhr startet Jan Becker seine Hypnose-Show. Wir genießen darum zuvor noch die leckere Pizza und die Tages-Gerichte im "La Vela" und schon geht es los. Für Kinder sei die se Show nicht empfohlen, haben wir dem Tagesprogramm entnommen und auch sonst zieht es unsere Kleine selbst vor, lieber das alternativ angebotene Familien-Kino zu besuchen. Schließlich lockt der Kids-Club dabei mit Popcorn . Unser Sohn bleibt an diesem Abend lieber in der Kabine und sieht fern. Wir verfolgen die Show. Mal einzeln mal in kleineren, mal in größeren Gruppen wird Publikum auf der Bühne in Hypnose versetzt. Mein Ding ist das Ganze leider nicht - ich bin von den Darbietungen weder gefesselt noch bin ich so derart begeistert, wie die vierköpfige Familie, die neben uns sitzt. Vielleicht bin ich auch einfach zu müde - oder diese Art Hypnosekunst ermüdet mich . Kurzum - es reißt uns nicht wirklich von den Sitzen. Die auf die Bühne geholten Personen sollen eine besondere Kreativität und Vorstellungskraft haben, sagte der Künstler - wahrscheinlich fehlt uns diese :) . Der Film im Kinderkino müßte pünktlich zum Showende auch zu ende sein, also beeilen wir uns und gehen zum Konferenzraum. Uns kommt auch fast zeitgleich eine Betreuerin mit unserem Töchterchen entgegen. Der Film ( Kleine Fische - große Haie ) war ihr offensichtlich zu aufregend und ein paar Szenen zu traurig. Wir gehen erst einmal schnell zur Kabine und bringen das kleine, müde Mädchen zu Bett.

Später treffen wir uns noch kurz mit unseren Bekannten auf einen Cocktail in der Außenalsterbar. Am nächsten Morgen steht ein Ganztags-Ausflug inklusive pünktlichem Aufstehen auf dem Programm .